Standpunkte

In meiner Rolle als Kommunalpolitiker verstehe ich mich zuallererst als Dienstleister für alle Frankfurterinnen und Frankfurter. Daher habe ich immer ein offenes Ohr für deren Anliegen, Sorgen und Nöte. Und im Gegensatz zu den meisten Parteikarrieristen verfolge ich keine landes- oder bundespolitischen Ambitionen, sondern mein Fokus ist ausschließlich darauf gerichtet, bestmögliche Lösungen für die ganz alltäglichen Herausforderungen sowie Probleme in Frankfurt zu entwickeln und mich für die berechtigten Interessen aller Menschen in unserer Stadt einzusetzen. Dabei lasse ich mich stets von der praktischen Vernunft leiten und nicht von irgendwelchen parteipolitischen Programmen oder Ideologien.

Stadtplanung und Stadtentwicklung

Anstatt Frankfurt immer mehr an den Rändern wachsen zu lassen und damit in vielerlei Hinsicht wertvolle Flächen zu versiegeln, muß eine urbane Stadtplanung zunächst den Weg über die Innenentwicklung gehen. Durch eine entsprechende Dichte und kurze Wege eröffnet sich hierbei die Chance, Ressourcen einzusparen und damit die Umwelt zu schonen.

Die bereits 2017 von der damaligen Koalition aus CDU, Grüne und SPD auf den Weg gebrachten Planungen für eine Trabantenstadt im Frankfurter Nordwesten („Josefstadt“) lehne ich seit deren Bekanntwerden konsequent ab. Dieses sowohl in sozialer, verkehrlicher und auch ökologischer Hinsicht völlig verfehlte Projekt, das nur als Umweltverbrechen bezeichnet werden kann, darf keine Realität werden und alle Planungen hierzu müssen sofort eingestellt werden.

Um die Wohnungsnot in unserer Stadt zu lindern und kurz- bis mittelfristig bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen, sind kreative und intelligente Lösungen genauso gefragt, wie eine ökologische und nachhaltige Stadtplanung. Dies gilt selbstverständlich auch für die derzeit etwa 260 Hektar untergenutzten oder brachliegenden Gewerbeflächen in unserer Stadt. Diese sind zu revitalisieren bzw. durch Konversion einer anderen Nutzung zuzuführen oder zu entsiegeln. Als Oberbürgermeister werde ich das zur Chefsache machen und selbst die fachliche Zuständigkeit im Magistrat dafür übernehmen.

Mobilität und Verkehrsplanung

Die Illusion einer „Fahrradstadt Frankfurt“, die im August 2019 noch mit den Stimmen der damaligen schwarz-grün-roten Koalition auf den Weg gebracht und jetzt von einem grünen Verkehrsdezernenten entgegen jeglicher Vernunft durchgedrückt wird, beschneidet nicht nur die Menschen an ihrer Teilhabe (denn das bedeutet Mobilität für den Einzelnen), sondern schädigt auch die Wirtschaft in hohem Maße, insbesondere den lokalen Einzelhandel.

Als Oberbürgermeister werde ich deshalb dafür sorgen, daß endlich ein ganzheitliches Verkehrskonzept für Frankfurt entwickelt wird, bei dem die Bedürfnisse aller Menschen, die in unserer Stadt leben und arbeiten, ebenso berücksichtigt werden wie die des Wirtschaftsverkehrs. Das setzt die Gleichberechtigung aller Mobilitätsformen voraus – egal ob jemand gerade als Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer oder mit dem ÖPNV unterwegs ist. Daher werde ich sofort nach meinem Amtsantritt den Grünen die Verantwortung für das Mobilitätsdezernat entziehen, damit auf diesem für unsere Stadt essentiell wichtigen Politikfeld wieder Vernunft statt Ideologie am Werk ist und die völlig verfehlte Privilegierung eines einzelnen Verkehrsmittels beendet wird.

Hinsichtlich der Leih-E-Scooter und -fahrräder setze ich mich für die Einführung eines stationsgebundenen Systems und die konsequente Verfolgung und Ahndung von Regelverstößen im ruhenden sowie im fließenden Verkehr ein.

Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit

In diesen Bereichen leidet Frankfurt seit vielen Jahren immer größere Not und es besteht dringender Handlungsbedarf. Egal mit welcher europäischen Hauptstadt man es vergleicht, es ist erschreckend, wie heruntergekommen und verdreckt unsere Stadt an vielen Stellen ist. Egal ob Amsterdam, Mailand, Barcelona, Paris, London oder Lissabon – überall ist es sauberer als bei uns. Von dem Schockerlebnis des Besuchers, wenn der den Frankfurter Hauptbahnhof und die Route in die Innenstadt nimmt, einmal ganz zu schweigen.

Als Oberbürgermeister werde ich im Magistrat veranlassen, daß dezernats- und ämterübergreifende Maßnahmen entwickelt werden, damit Frankfurt wieder sauberer und sicherer wird. Um dieses Ziel zu erreichen, muß ein Dreiklang aus Bewusstseinsschärfung, Kontrolle und Sanktionierung konsequent umgesetzt werden.

Insbesondere die Mißstände im Bahnhofsviertel lassen sich nur durch ein abgestimmtes und gemeinsames Vorgehen von Politik, Ordnungskräften, Justiz und Sozialarbeit dauerhaft beseitigen, um es so wieder allen Menschen in unserer Stadt verfügbarer zu machen.

Klimaanpassung

Wir brauchen mehr Grün in unserer Stadt, aber wenige Grüne im Römer! Denn wer einerseits im Frankfurter Nordwesten großflächig Kaltluft- und Frischluftentstehungsgebiete sowie wertvollste Agrarflächen zubetonieren will, aber andererseits mit teuren Placebo-Maßnahmen wie „Grünen Zimmern“ und „City Trees“ meint, die dringend erforderliche Klimaanpassung in Frankfurt bewerkstelligen zu können, ist eindeutig fehl am Platze!

Teil einer ganzheitlich gedachten Stadtplanung muß es sein, daß die mit der Klimaveränderung für die Stadtbevölkerung einhergehenden Belastungen – wie Hitzesommer und Starkregenereignisse – reduziert und gelindert werden. Dies kann Frankfurt durch die Entsiegelung von Flächen, mehr urbanes Grün, den Erhalt der Frisch- und Kaltluftzufuhr sowie die Errichtung von Trinkbrunnen in allen Stadtteilen erreichen.

Weiterhin trete ich dafür ein, daß Frankfurt endlich wieder eine funktionierende Brauchwasserversorgung erhält und die Trinkwasserversorgung in öffentlicher Hand bleibt.

Frankfurt soll schöner werden!

Mit der Idee des Wiederaufbaus der Neuen Altstadt auf dem Dom-Römer-Areal und mit ihrem wegweisenden Antrag NR 1988 im August 2005 haben die Bürger Für Frankfurt BFF sozusagen den Grundstein dafür gelegt, dass das Herz von Frankfurt wieder schlägt! Die Neue Altstadt ist nicht nur in städtebaulicher Hinsicht ein Erfolgsmodell, sondern auch im Sinne der Tourismusförderung in unserer Stadt. Und wenn man durch sie hindurchgeht, begegnet man überall fröhlichen Menschen mit glücklich strahlenden Gesichtern!

Die Schönheit – oder sollte man besser sagen Ästhetik – einer Stadt setzt sich aus vielen Faktoren zusammen. Alle zuvor benannten Politikfelder spielen hier hinein. Zudem bedarf es einer sensiblen Stadtplanung, die an den richtigen Stellen auch Rekonstruktionen zulässt und damit den für das Frankfurter Lebensgefühl so wichtigen Spannungsbogen zwischen Tradition und Moderne erhält. Aus diesem Grund plädiere ich für den Wiederaufbau des Schauspielhauses von 1902 am historischen Standort und eine zeitgenössische Architektur für den Neubau der Oper an anderer Stelle.